Am Samstag den 26.03.2023 war es endlich wieder soweit! In Sachsen starteten die Männermannschaften in Saison 2023. Nach dem Sensationellen Aufstieg im vergangenen Jahr, kämpfen die Männer um Andreas Ziesch nun in der Verbandsliga, der höchsten Liga in Sachsen.
Um Optimal in die neue Saison zu starten mussten aber in der Saisonvorbereitung ein paar Hausaufgaben erledigt werden. Der Kader musste punktuell vergrößert werden. Das oberste Ziel ist es immer dem eigenen Nachwuchs die Chance zu geben. So schafften in diesem Jahr mit Julius Buchhorn und Vincent Reimann wieder zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente den Sprung in die Männermannschaft. Eine große Baustelle sind die alternativen im Schwergewicht. Michael Apelt und Paul Reiter gewannen im letzten Jahr all ihre Kämpfe und sind seit Jahren die festen Stützen der Mannschaft. Um auf eventuelle Verletzungen oder Berufsbedingte Ausfälle der beiden reagieren zu können sah man sich nach Verstärkungen um und die fand man in Lauchhammer. Im letzten Jahr gingen die Judokas vom PSC Bautzen und vom BV Lauchhammer eine Kooperation ein in der man sich gegenseitig unterstützt.
Die Auslosung hatte es gleich in sich. Am ersten Kampftag ging es gleich nach Riesa. Dort stand die Begegnung mit dem ehemaligen Bundesligist VFL Riesa und dem Mitaufsteiger PSV Kamenz an. Allen war noch das letztjährige Finale bewusst als man knapp mit 4:3 gewinnen konnte und das sollte auch das Ziel für diesen Tag sein, Kamenz unbedingt zu besiegen. Doch Mannschaftsleiter Andreas Ziesch hatte die ein oder andere Sorgenfalte auf der Stirn. In der Vorbereitung verletzten sich Tobias Fiebig, Rückkehrer Björn Dorrow, Julian Mann und Moritz Lindner und könnten dadurch nicht an den Start gehen. Ebenfalls verletzten sich Dirk Günther und Paul Reiter. Beide stellten sich aber in den Dienst der Mannschaft und meldeten sich einsatzbereit. Die Judokas von Lauchhammer hatten an dem Tag ein eigenes Turnier und stoßen erst am zweiten Kampftag dazu. Also alles andere als einfache Bedingungen für dieses brisante Duell.
Und dann ging es auch gleich spannend los. Den Beginn machte Dirk Günther bis 66kg. Er erwischte einen Traumstart und warf seinen Gegner fast komplett auf den Rücken, was eine Wazaari Führung zur Folge hatte. Er kämpfte ich seiner gewohnten Weise und war im Stand- sowie im Bodenkampf der Agilere und Dominantere Kämpfer. Sein Gegner Darian Hertel konnten aber allen Angriffen geschickt ausweichen. Doch dann wurde die Bautzener Kämpfer ganz ruhig und die Kamenzer jubelten umso lauter. Kurz vor Ende der Kampfzeit warf der junge Kamenzer Dirk voll auf den Rücken und erkämpfte damit die 1:0 Führung.
Bis 60kg war Konrad Richter noch nicht ganz wach und viel in den ersten Sekunden auf eine Fußtechnik. Dadurch führte Kamenz bereits mit 2:0.
Nun lag es an Paul Reiter bis 100kg, das Ruder wieder rumzureißen. Er ließ seinen Gegner keine Chance und beförderte ihn nach 45 Sekunden voll auf den Rücken. Damit verkürzte sich der Abstand auf 2:1.
Als nächstes kam es wieder zum Duell Steffen Schüpbach gegen Fred Lange bis 90kg. Im letzten Jahr musste sich Steffen geschlagen geben. Aber man sah ihm an, dass das Training bei den Leipziger Sportlöwen richtig Früchte trägt. Steffen kämpfte total Fit und entschlossen für den Ausgleich. Mit einer blitzsauberen Sumigaeshi-Technik erkämpfe er sich den ersten Wazaari und nach einer schönen Kombination aus Fußtechniken beförderte er Fred voll auf den Rücken. Damit stand es 2:2 ausgeglichen.
Im Kampf bis 81kg ging Felix Dzedzig gegen Piet Preller auf die Matte. Der Kamenzer Sportler begann sehr stark. Felix kämpfe verbissen um seinen Griff und wurde im Kampfverlauf immer stärker. Auch bei ihm zeigte das Training der letzten Woche Früchte und nach Kampfhalbzeit blieb er gnadenlos an seiner Fußtechnik dran und warf seinen Gegner auf Ippon. Damit wendete sich das Blatt alle Bautzener Jubelten ganz laut und die Kamenzer wurden ganz still.
Jetzt lag es an Michael Apelt über 100kg den Sack zuzumachen. Micha kämpfte wie gewohnt ganz ruhig und besonnen und ließ nichts anbrennen. Er warf ebenfalls einen Ippon und erkämpfe ebenfalls den enorm wichtigen 4. Punkt.
Damit war der Mannschaftskampf vor dem letzten Duell bis 73kg entschieden. Dort ging Edwin Böhme an den Start. Er begann etwas nervös und versuchte ebenfalls alles um seinen Gegner zu besiegen. Leider musste er sich an dem Tag noch geschlagen geben. Trotzdem ist auch Edwin auf einem guten Weg.
Damit endete der Mannschaftskampf mit 4:3 wieder für den PSC Bautzen.
Der VFL Riesa gewann danach gegen Kamenz mit 6:1 und nun musste die Spreestädter noch gegen Riesa ran und alle wussten dass es extrem schwierig werden würde. Schließlich kämpfte der VFL Riese viele Jahre in der 2. Bundesliga und bis 2021 sogar in der ersten Bundesliga.
Mannschaftsleiter Andreas Ziesch überraschte mal wieder mit seiner Aufstellung und warf alle jungen Kämpfer ins Kalte Wasser.
Bis 66kg durfte gleich Julius Buchhorn sein Debüt geben. Mit einer gehörigen Portion Nervosität ging er zu seinem ersten Kampf für die Männermannschaft auf die Tatami. Julius merkte aber schnell dass er im Stand durchaus mithalten kann und zeigte ein richtig gutes Debüt. Leider geriet er im Bodenkampf in eine Situation und wurde abgewürgt.
Bis 60kg machte es Konrad Richter dieses Mal deutlich besser. Er kämpfe sehr stark im Griffkampf. Der Kampf war ausgeglichen doch dann setzte sich der Riesaer durch. Bis 100 kg ging Steffen Schüpbach an den Start. Eingewogen bis 81kg zeigte er, dass er wahrscheinlich der flexibelste Kämpfer ist und man ihn überall einsetzen kann. Der Kampf ging fast bis zum Schluss bis Steffen doch den Gewichtsnachteil wortwörtlich zu spüren bekam.
Bis 81kg bekam Emil Gödan gegen Franz Alexander Bruhn die Chance. Emil versuchte gegen diesen bekannten sehr Athletischen Kontrahenten mitzuhalten, musste sich dann ebenfalls geschlagen geben. Bis 90 kg ging Fabrice Hilbig gegen Ronny Ruiz an den Start. Der Riesaer war ebenfalls ein alter Haudegen mit vielen Jahren Erfahrungen im Männerbereich. Doch Fabrice merke schnell das er seinen Gegner durchaus Ärgern kann. Eine Situation nutze Fabrice sofort und warf seinen Gegner auf Wazaari und ging in Führung. Danach geriet er durch eine Abtauchertechnik seines Gegners in den Bodenkampf wo er sich dann geschlagen geben musste.
Im Schwergewicht verlor Michael Apelt gegen keinen geringeren als Christoph Ulbrich. Den Abschluss machte Patrick Mersowsky bis 73kg. Patrick versuchte wieder alles aber auch er musste sich geschlagen geben.
Trotz der hohen 7:0 Niederlage war es kein Ergebnis zum traurig sein. Das Ziel, der Sieg gegen Kamenz wurde erreicht und für die ganzen jungen Kämpfer war es eine enorme Erfahrung gegen diese erfahrenen und Klasse Kämpfer aus Riesa zu kämpfen.
Artikel von Paul Reiter